Archiv für die Kategorie ‘Guardiola’

Der vermeintlich beste Trainer der Welt nahm sich gestern Abend durch die Nichtberücksichtigung von Ribéry und Müller entscheidende Offensivmöglichkeiten. Aber warum sollte man in einem der wichtigsten Spiele der Saison auch die beste Mannschaft aufbieten …

Gegen das sehr intensive Pressing von Atletico war auch mit seiner taktischen Rochade in Gestalt von Coman und Costa am Anfang des Spiels wenig bis gar kein Kraut gewachsen.

Vidal Atletico Madrid vs. Bayern München

Aber was am meisten auffiel und mir in der bisherigen Berichterstattung fehlt ist die Tatsache, dass die Bayern in den ersten Minuten einfach die Hosen voll hatten. Gehemmt, ängstlich und demzufolge unkonzentriert ging man zu Werke, und das 1:0 durch Atletico war dann die zwangsläufige Folge. Saul hätte wohl auch noch einmal rumdrehen können, alle Bayern-Spieler hätten sich auch noch einmal gerne düpieren lassen.

Die Spanier wollten, sie hatten Biss, waren hochmotiviert im Gegensatz zu den Bayern. Das änderte sich dann erst im Laufe des Spiels, als der extrem aufwendige Stil von Madrid einfach kräftemäßig seinen Tribut forderte.

Abschließend muss man auch noch konstatieren, dass Atletico Madrid trotz aller Vorschusslorbeeren längst nicht die superstarke, technisch äußerst versierte und dennoch mit dem Messer zwischen den Zähnen agierende Mannschaft war.

Mit einem Ribéry und Müller in Normalform sowie Boateng zuhause in München sollte mindestens ein Tor zu erzielen sein. Trotz der anfänglich desaströsen Vorstellung des FC Bayern bin ich sehr optimistisch für das Rückspiel am kommenden Dienstag in München.

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Guardiola gewinnt Machtkampf

Nun hat Herr Guardiola seinen Willen und den schon seit seinem Amtsantritt schwelenden Konflikt mit Dr. Müller-Wohlfahrt zu seinen Gunsten entschieden.

Fast 40 Jahre lang hat Dr. Müller-Wohlfahrt die sportmedizinische Abteilung des FC Bayern aufgebaut, geformt und geprägt wie selten ein Sportmediziner im professionellen Fußball.

Er war weit über die Bundesliga hinaus auch für andere Sportler eine Institution, Bolt und andere werden sich auch sehr gerne weiterhin von ihm behandeln lassen, nun hat er ja mehr Zeit für seine anderen Patienten.

Der FC Bayern wurde europa- und weltweit um seine sportmedizinische Abteilung bewundert, gefühlt die halbe Bundesliga war bei Dr. Müller-Wohlfahrt in Behandlung. Außer die Spieler des FC Bayern – zumindest solange Guardiola Trainer in München ist – werden alle anderen weiter in die Praxis von DMW pilgern, wenn man ihn mal so nennen darf.

Betrachtet man das hämische Klatschen von Mr. Guardiola als sich Benatia verletzte, dann weiß man, wie zerrüttet das Verhältnis der beiden Bayern-Protagonisten gewesen sein muss.

Schlechter Stil von Guardiola

Und es ist mehr als lächerlich und gelinde gesagt ganz schlechter Stil, wenn man das 1:3 in Porto einzig und allein der sportmedizinischen Abteilung anlasten will. Der Kader des FC Bayern ist dann wohl doch noch nicht reif die Champions Leaugue wieder zu gewinnen, und jenen Kader hat federführend Sportkamerad Guardiola zusammengestellt, der Fail geht auf sein Konto, und zwar ganz alleine.

Guardiola, aber auch alle die das zugelassen haben wie Sammer und Rummenigge, haben ohne Not einen der Grundpfeiler des FC Bayern zerstört.

Schade, sehr sehr schade, eine einzigartige sportmedizinische Ära ist von heute auf Morgen zu Ende. Mull wie er intern genannt wurde wird uns und noch viel mehr dem FC Bayern fehlen. Sie werden ihn schon heute vermissen, ihren weltweit renommierten Dr. Feelgood.

 

dwm

 

Doktor, du läufst ja schon, wenn die Verletzung noch gar nicht passiert ist!

 

Udo Lattek hat einmal gesagt: „Doktor, du läufst ja schon, wenn die Verletzung noch gar nicht passiert ist!“ Besser kann man die intuitiven und wohl einmaligen Qualitäten des Dr. Müller-Wohlfahrt nicht auf den Punkt bringen.

Nutznießer des Ganzen ist natürlich der DFB, dem Dr. Müller-Wohlfahrt nach wie vor als Mannschaftsarzt zur Verfügung steht. Und somit auch weiterhin auf der internationalen Bühne präsent ist. Sicher immer mit schönen Grüßen an Übungsleiter Pep Guardiola.

Aber vielleicht kommt es ja noch einmal zu einem Revival des DMW beim FC Bayern – so wie damals, als Klinsmann vom Hof gejagt wurde und Dr. Müller-Wohlfahrt am nächsten Tag schon wieder an der Säbener Straße gesichtet wurde.

Eines muss man Pep Guardiola lassen: wenn es sein muss, dann rückt sogar er von seinem ehernen Ballbesitz-Fußball ab und macht einen auf extrem defensiv. Man könnte auch sagen, Guardiola macht den Mourinho.

Klopp hätte niemals damit gerechnet (wenn er ehrlich ist), dass der FC Bayern so defensiv wie noch niemals zuvor gegen den BVB agieren würde.

Gefühlte 10 Mann vor Welttorhüter Neuer bildeten 2 bis 3 Beton-Riegel gegen jegliche Angriffsbemühungen der Borussia in Dortmund, und selbst Dante und Benatia wurden so zu auffälligeren Akteuren als jemals zuvor, die Abwehrrecken des FC Bayern hatten so viel zu tun und so viel Schwerstarbeit zu verrichten wie in allen Bundesligaspielen vorher zusammen.

Und dem BVB fiel nichts, aber auch gar nichts dagegen ein, lediglich einmal konnte Reus durchbrechen und vergab die beste Gelegenheit der Dortmunder kläglich, nervös und überhastet.

Bei aller optischen Feldüberlegenheit konnte der BVB so doch froh sein, dass Alaba, Robben und Ribéry an diesem Abend nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte auf dem Platz weilten, denn dann hätte es mehr als nur einmal durch den Ex-Dortmunder Lewandowski gerappelt.

Der BVB ist deutlich hinter die Bayern zurückgefallen, und das wird sich in den kommenden Jahren auch nicht mehr ändern.

Die große Zeit von Borussia Dortmund ist erst einmal vorbei.

Und noch ein P.S. an die BVB-Fans: Eure Pseudo-Wut auf Mario Götze ist mehr als lächerlich und extrem unprofessionell.

 

Wer hätte denn noch während der WM gedacht, dass ein Real-Urgestein wie Xabi Alonso auch nur mit dem Gedanken spielen könnte jemals zum FC Bayern zu wechseln!

Profi und erfahren genug hat er die Signale von Ancelotti durch zweimalige Nicht-Berücksichtigung richtig gedeutet, die Zukunft auf seiner angestammten Position gehört bei Real nun anderen. Und dann kam zeitgleich die Anfrage aus München.

Man darf Xabi Alonso durchaus glauben, dass er sich sehr schnell auf das Angebot des FC Bayern eingelassen hat, natürlich auch befördert durch das immer enger werdende Transfer-Fenster.

 

xabi-alonso

 

Er ist mehr als ein Gewinn für den FC Bayern, sportlich wie auch für die Außendarstellung und die Wahrnehmung des Vereins weltweit. Unsere germanischen Sport-Journalisten vergessen bei aller Kritik immer gerne mangels Sprachkenntnissen, wie die Reaktionen zu diesem Transfer weltweit aussehen, vor allem in Spanien und bei den Real-Fans.

Nach einem so erfahrenen gestandenen Spieler mit der Ausstrahlung auf dem Platz leckt sich jeder Trainer die Finger, Xabi Alonso ist sofort einsatzbereit, den kann man hinstellen wo man will, er macht intuitiv alles richtig, und auch ohne Deutschkenntnisse wird er schnell in der Hierarchie des FC Bayern auf dem Platz ganz oben rangieren.

Auch wenn aufgrund der Kurzfristigkeit und Geschwindigkeit des Transfers etliche von Panik sprechen, hat der FC Bayern einen großen Coup gelandet, Xabi Alonso spielt nun bei der Bestia Negra – bienvenidos y mucho éxito à FC Bayern Múnich Xabi!

Die Hölle hat gestern der FC Bayern gegen ein gelinde gesagt hoch überlegenes Real Madrid erlebt.

Diese maßlose Selbstüberschätzung in Gestalt der Herren Rummenigge und besonders Paul Breitners ist mehr als Lügen gestraft worden, so eine Demontage wie gestern Abend haben die Bayern seit dem 0:4 gegen Barcelona unter Klinsmann nicht mehr erlebt, und das war wenigstens noch auswärts.

Schade, dass man sich mit einem solch phlegmatischem Auftritt aus der Champions Leaugue verabschiedet hat, erschreckend, wie langsam die Bayern-Spieler waren, sowohl im Kopf und in der Handlungsschnelligkeit als auch in den Sprintduellen, die Herren Lahm und Schweinsteiger lassen sich aktuell wohl auch von schnellen A-Jugendlichen ab- und überlaufen.

FC-Bayern-Muenchen-Real-Madrid

Befeuert durch erneute taktische schwere Fehler des Herrn Guardiola (Kroos statt Martinez, Götze auf der Bank) musste sich der FC Bayern von einem ABWEHRSPIELER abschießen bzw. rausköpfen lassen, nach dem 0:2 war das Ding mehr als gelaufen, Feierabend in der Allianz-Arena, von wegen weiter immer weiter, die Kahns, van Bommels, Effenbergs, sie fehlen dann eben doch, da lässt man sich lieber so abschlachten und vorführen.

Es war ein eklatanter Klassenunterschied zwischen diesen beiden Mannschaften in beiden Spielen zu sehen, und Real ist mehr als verdient ins Endspiel eingezogen, wo sie sicherlich als Favorit auftreten werden, egal ob es nun Atletico oder Chelsea wird.

Der FC Bayern wird sich von diesem Desaster länger nicht erholen, die Reise zum DFB-Pokalendspiel in Berlin kann man sich sparen.

La bestia negra ist Geschichte, und sie wird auch nicht mehr auferstehen.

So, nun hat Pep Guardiola ausgerechnet bei seinem ersten Auftritt mit dem FC Bayern sein erstes Mal im Bernabéu in Madrid verloren. Könnte vielleicht ein schlechtes Omen sein.

Real begann sehr verhalten, doch die Bayern konnten aus ihrem horrendem Ballbesitz nicht eine einzige nennenswerte Torchance generieren.

Vor allem erwies es sich als fatal, mal wieder Lahm ins rechte Mittelfeld zu rücken und Boateng dahinter spielen zu lassen.

Denn ausgerechnet und wer anderes als Boateng stand suboptimal beim 0:1 und ließ sich vom Außenverteidiger Reals Coentrao düpieren, der wunderbar für Benzema auflegen konnte.

Warum Guardiola Müller bis zur 75. Minute auf der Bank ließ, wird immer sein Geheimnis bleiben. Erst mit Müller und Götze und der damit vebundenen Herausnahme des Totalausfalls Ribéry wurden die Bayern wirklich zwingend gefährlich, aber es sollte wohl auch nicht unverdient eben nicht mehr zum Ausgleich reichen, hatte Real doch besonders in Hälfte 1 noch 2 hochkarätige Chancen liegen lassen.

Guardiolas Fixiertheit auf flexible Mittelfeldspieler (siehe den umfunktionierten Lahm), hohen Ballbesitz und seine Aversion gegen echte Mittelstürmer können ihn und die Bayern das Finale kosten.

Wäre nicht wenigstens Robben in Galaform gewesen und Alaba auch sehr gut offensiv unterwegs, das wäre der „FC Bayern ich hab den Ball aber mach kein Tor“ gewesen.

Guardiolas größter Fehler in dieser Saison war es nach der gewonnenen Meisterschaft einen Gang raus zu nehmen und somit den Rhythmus nachhaltig zu stören. Die Top-Form erreichen die Bayern dieses Saison wohl nicht mehr.

Am Ende wird es heißen Triple oder Nix – kommen die Bayern nicht ins CL-Finale, dann werden sie Ende Mai auch das DFB-Pokalendspiel in Berlin gegen den BVB verlieren.

„Thiago oder Nix“

Veröffentlicht: 3. Februar 2014 in FC Bayern, Fußball, Guardiola

Der vormalige Präsident des FC Barcelona meinte den Verkauf von Thiago Alcantara folgendermaßen kommentieren zu müssen: „Wir haben einen Ersatzspieler für 25 Mio. € verkauft, das ist doch kein schlechter Deal.“

Fragt sich nur für wen. Offenkundig ist der 22-Jährige zu deutlich höheren Leistungen befähigt als man das bei Barca sehen wollte oder sehen konnte. Thiago entpuppt sich mehr und mehr als Königstransfer von Guardiola, der im Sommer mit seinem Statement „Thiago oder nix“ seiner Forderung Nachdruck verlieh diesen jungen Spieler nach München zu holen. Und neben Robben und Ribéry spielt er sich zusehends in den Vordergrund, gestern sagenhafte 185 Ballkontakte in 90 Minuten bei einer sensationellen Passsicherheit.

Wie fasste es Armin Veh gestern so schön zusammen: „Die Bayern haben in den letzten Jahren bei den Transfers keinen einzigen Fehler gemacht. Da ist jeder Spieler jeden einzelnen Cent wert.“

Da kann man sogar auf einen Schweinsteiger und Martinez verzichten – zumindest in der Bundesliga.

Wohl dem, der diesen Thiago hat.

thiago1

Nun jubeln sie alle den FC Bayern und insbesondere seinen Trainer Guardiola hoch ob seiner vermeintlichen taktischen Meisterleistung gegen die Mainzer am vergangenen Samstag.

Ich denke man ist sehr gut beraten auf dem Boden zu bleiben und sich einmal näher mit der Ausgangssituation in der Halbzeitpause auseinanderzusetzen.

Denn welche Alternativen hätte Guardiola nach der zusätzlichen Verletzung von Dante noch gehabt?

Er war gezwungen umzustellen und deutlich höheres Risiko zu gehen (Götze für Rafinha, Alaba für Dante) um den Halbzeitrückstand noch zu drehen. Die Dauergoalgetter Robben und Müller taten das wofür sie bezahlt werden, die Kräfte der Mainzer und damit einhergehend deren Konzentration ließen nach und dann war es auf einmal ein Spiel ganz nach dem Geschmack des FC Bayern, was Wunder.

Dazu kam ein sehr gut aufspielender Götze, dessen Form an diesem Nachmittag auch nicht vorherzusagen war, ihm schien der Einsatz im DFB-Dress sehr gut getan zu haben. Aber seine Einwechslung war alternativlos um die Offensive zu stärken und mit Robben und Müller zusammen flexibler zu machen.

Also alles in allem kein Hexenwerk des Trainers, sondern sehr wohl durch eine besondere Konstellation an diesem Nachmittag erst möglich und vor allem erforderlich geworden. Guardiola hat meiner Meinung nach wesentlich mehr reagiert denn agiert. Auch wenn natürlich ein Ribéry in seiner aktuellen Form nicht zu ersetzen ist und sehr fehlte, vor allem in der ersten Hälfte.

Man muss die Spiele gegen Dortmund in der Liga und ab dem Achtelfinale in der Champions Leaugue abwarten um wirklich beurteilen zu können, wie variabel die Bayern aktuell taktisch agieren können.